Deutsche Spitze sind Nachkommen des steinzeitlichen Torfhundes "Canis familiaris palustris Rüthimeyer" und späteren "Pfahlbauspitzes". Es handelt sich somit um die älteste Hunderasse Mitteleuropas. Sie gehen sozusagen mit lebender Geschichte spazieren, sollten Sie sich überlegen einen solchen Hund zu erwerben.
Aus den Torfspitzen sind zahlreiche Rassen hervorgegangen, so alle Terrier, Schnauzer, Pinscher und eben unsere heutigen Spitze. Dies kommt auch in ihrer Rassenklassifikation zum Ausdruck. Sie gehören nach dem FCI Standard zur Gruppe 05: Spitze und Hunde vom Urtyp
Hundedarstellungen, die als Spitze gedeutet werden, findet man auch auf Mykenische Terrakotten 1200 v. Chr. und später in athenischen Gräbern.
Jahrhundertelang wurden und werden überall in Europa Spitze gezüchtet und traten von dort aus auch ihren Siegeszug in andere Teile der Welt an (Japanspitz, American Eskimo Dog etc.).
Spitze sind ganz besonders anpassungsfähig an ihre Umgebung, Es gibt in diesen Rassen eine klar strukturierte Rangordnung, der jüngste Hund in der Familie wird beauftragt, mit den Welpen zu spielen. Wie so viele andere nordische Hunderassen sind auch Deutsche Spitze fröhliche und lebhafte Hunde, zeigen ein charmantes Lächeln, scheinen über ihren Herrn zu lächeln - oder ihn anzulachen - manchmal vielleicht auch auszulachen. Sie sind vorzügliche Springer, stehen gerne auf den Hinterläufen, um zu betteln oder sich zu präsentieren. Sie sollten nie Anzeichen von Nervosität oder Aggression aufweisen, immer ausgeglichen und zufrieden sein. Diese muntere, wachsame Persönlichkeit, die so viele Jahrhunderte die Herden hütete, hat sich gewandelt und wird heute als Wachhund und Familienhund sehr geschätzt
Spitze sind sehr aufgeweckte, lebhafte Hunde, die ihrer Familie treu ergeben sind. Da diese Hunderasse ziemlich rasch lernt, bereitet ihre Erziehung und Ausbildung kaum Probleme. Sie sind weder ängstlich noch aggressiv, Fremden gegenüber können sie jedoch misstrauisch sein, da ihnen eine gewisse Wachsamkeit angeboren ist. Sie erlernen sehr schnell kleine Tricks, weshalb sie früher auch gerne als Zirkushunde eingesetzt wurden. Insgesamt sind Spitze sehr aufmerksam, lebhaft und außergewöhnlich anhänglich gegenüber ihren Besitzern.
Der Charakter eines Spitzes lässt sich wie folgt zusammenfassen: Spitze sind sehr gelehrig und leicht zu erziehen, da sie immer bestrebt sind, ihren Menschen zu gefallen. Man sollte allerdings nicht ihren eigenen Kopf unterschätzen. Sie sind sehr willensstark und versuchen mit vielerlei Tricks auch ihren Willen durchzusetzen.
Ebenfalls klar sollte man sich darüber sein, dass man keinen Schoßhund im eigentlichen Sinne erwirbt. Die Hunde sind sehr wetterunempfindlich und robust und auch Spaziergängen in Eis und Schnee nicht abgeneigt. Ihre Lauffreudigkeit sollte nicht unterschätzt werden, begleiten sie durchaus ihre Besitzer fröhlich auf Wanderungen über 48 und mehr Kilometern oder begleiten ihn am Fahrrad. Allerdings rollen sie sich genauso gerne vor dem offenen Feuer zusammen oder lassen sich mit Begeisterung mit Streicheln verwöhnen.
Im nicht deutschsprachigen Ausland werden die Wolfspitze auch Keeshond und die Zwergspitze Pomeranian genannt. Im Laufe der Jahre haben sich die Spitze in den verschiedenen Ländern unterschiedlich entwickelt so dass sich heute der Wolfspitz und der Keeshound sowie der Zwergspitz und der Pomeranian auch optisch unterscheiden.
Spitze bestechen durch ein schönes Haarkleid, das durch die reichliche Unterwolle absteht. Besonders auffällig ist der sich um den Hals legende, starke, mähnenartige Kragen und die buschig behaarte Rute, die über dem Rücken liegend getragen wird. Der fuchsähnliche Kopf mit den flinken Augen und die spitzen kleinen eng stehenden Ohren verleihen dem Spitz das ihm eigene charakteristische kecke Aussehen. Sie werden in folgende Varietäten unterteilt:
Die häufigsten Farben heute sind weiß, schwarz oder orange. Die Rute ringelt sich nach oben oder zur Seite.
Je nach ihrer Behaarung lassen sich die bis jetzt zu allgemeinen Kenntnis gelangten spitzartigen Hunde folgendermaßen einteilen:
Langhaarige Spitze
Stockhaarige Spitze
Kurzhaarige Spitze
Nach der Größe wurden nur Groß- und Kleinspitze unterschieden. Auf eine volle Halskrause und eine reichlich behaarte Rute legte man großen Wert. Schon bevor ein Standard aufgestellt wurde, achtete man auf ein quadratisches Gebäude. Im Gegensatz zu späteren Standardbestimmungen bevorzugte man damals den Spitz mit dem runden gewölbten Schädel (heute auch als Apfelkopf bezeichnet).
An Farben war fast alles vorhanden. Es gab weiße, cremefarbige, schwarze, blaue, goldgelbe, fuchsrote, braune, graugewolkte und gescheckte Spitze mit weißer Grundfarbe und farbigen Platten. Die Farben nicht allzu sehr einzuschränken war sicher weise, denn warum soll man nicht auch braune, rahmfarbene und gescheckte Spitze beachten, wenn sie typische Spitze sind.